Bildung ist ein
beeindruckendes gesellschaftliches Projekt. Gegen 30 Milliarden Franken investiert
die öffentliche Hand jährlich, was etwa 20% aller öffentlichen Ausgaben
entspricht. Jeder fünfte Einwohner, bzw. jede fünfte Einwohnerin der Schweiz
befindet sich als Lernende im Bildungssystem zwischen Kindergarten und Tertiärstufe,
dazu kommen weitere Hunderttausende, die an Weiterbildungskursen teilnehmen.
Etwa 300‘000 Personen oder 6.5% der Erwerbstätigen sind in Unterrichtsberufen beschäftigt.
(Alle Angaben von BFS 2011).
Dieses Grossunternehmen
bewegt sich. Entlang der vier gesellschaftlichen Aufträge der Enkulturation,
Qualifikation, Selektion und Legitimation (Fend 2006) zeigt das Bildungswesen
eine erstaunliche Innovationskraft.
Fachhochschulen und Berufsmaturität, Bologna-Reform, Pädagogische Hochschulen, Harmonisierung der
obligatorischen Schule, Basisstufe, Monitoring, Lehrplanrevision und andere
mehr sind die Stichworte der letzten Jahre.
Die gemeinsamen bildungspolitischen
Ziele
von Bund und EDK zeigen auch für die Zukunft weiteren Handlungsbedarf in den
Feldern der Effektivität, Effizienz und Equity, die ja als grundlegende Linien
des schweizerischen Bildungsmonitorings definiert sind. Grund genug also
angesichts der Reformperspektiven und gewaltigen Investitionen, das
Bildungswesen zum Gegenstand der öffentlichen, politischen - und nicht nur der
behördenpolitischen - Diskussion zu machen.
Einen Beitrag zur
dieser Diskussion zu leisten, ist das Ziel dieses Blogs. In loser Folge werden aktuelle
Ereignisse im schweizerischen Bildungswesen kommentiert, wobei dies auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und statistischer Indikatoren
erfolgen soll. Natürlich immer in der Hoffnung auf gute Kommentare und
Rückmeldungen, die den Beginn eines fruchtbaren Erfahrungs- und
Meinungsaustausches markieren.
Fend Helmut
(2006). Neue Theorie der Schule. Einführung in das Verstehen von Bildungssystemen. Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwissenschaften
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